Neue Glocke für Merseburger Dom gegossen

"Friede sei ihr erst Geläute"

Im sächsischen Freiberg ist am Freitag eine neue Glocke für den Merseburger Dom gegossen worden. Sie solle künftig das historische Geläut ergänzen und entlasten. Eine historische Glocke aus Naumburg diente als klangliches Vorbild.

Guss der neuen Glocke für den Merseburger Dom / © Matthias Rietschel (epd)
Guss der neuen Glocke für den Merseburger Dom / © Matthias Rietschel ( epd )

Dies teilte Stiftsdirektor Holger Kunde von den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg mit. Die Kosten von rund 50.000 Euro wurden von der Friede Springer Stiftung übernommen. Die Weihe ist für den 1. Oktober geplant.

Die neue Glocke mit einem Durchmesser von gut einem Meter und einem Gewicht von etwa 890 Kilogramm trägt die Inschrift "Friede sei ihr erst Geläute". In der nächsten Woche wird die Friedensglocke von Sachverständigen geprüft.

Digitale Glockenform aus 3D-Scanner

Anlass ist das Jubiläumsjahr 2021 des Merseburger Doms, das an die Weihe der Kirche am 1. Oktober 1021 erinnert. Die Vereinigten Domstifter haben es unter das Motto "Geweiht für die Ewigkeit" gestellt.

Für den computergestützten Guss der Friedensglocke wurde mit einem 3D-Scanner eine digitale Form erstellt. Als Vorbild diente die Glocke Maria aus der Wenzelskirche in Naumburg, die vom Freiberger Gießer Martin Hilliger 1518 hergestellt wurde. Der in dieser Tradition 2014 gegründete Freiberger Hilliger-Verein war maßgeblich am Glockenguss beteiligt.

Mittelalterliches Geläut aus acht Läuteglocken

Das mittelalterliche Geläut des Merseburger Doms im Süden Sachsen-Anhalts besteht derzeit aus acht Läuteglocken sowie zwei Uhrschlagglocken. Der ursprüngliche Bestand war um drei Glocken größer.


Der Dom von Merseburg / © Wolfgang Kubak
Der Dom von Merseburg / © Wolfgang Kubak
Quelle:
epd