Allein in Brasilien infizieren sich nach wie vor Woche für Woche rund 400.000 Menschen. Mehr als 10.000 sterben wöchentlich an oder mit dem Coronavirus. Verheerend sind die Folgen, wie sie der Erzbischof der brasilianischen Amazonas-Metropole Manaus und Adveniat-Partner Dom Leonardo Steiner beschreibt: "Die Pandemie hat die Armut verschärft: Immer mehr Menschen leben von informeller Arbeit. Immer mehr Menschen bitten um Almosen. Immer mehr Menschen leben und schlafen auf der Straße."
Adveniat-Hilfe vor Ort
Lebensmittelpakete, Suppenküchen, Sauerstoff – die Liste der Hilfen des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat und seiner Partner vor Ort für die Armen lässt sich beliebig fortsetzen. "Ohne die Spenden hätten hier viele Menschen Hunger gelitten", sagt Dom Leonardo Steiner. "Ich bewundere die Großzügigkeit der Deutschen sehr."
Große soziale Probleme in Manaus
Dom Leonardo ist einer, der anpackt. Mit Maske und Schutzkleidung gegen das Coronavirus reicht er den Obdachlosen eine Mahlzeit. Sind alle versorgt, setzt er sich zu den Menschen, hört aufmerksam zu und spricht ihnen Mut zu. "Manaus hat große soziale Probleme: Gewalt, Armut, Prekarisierung. Die Kirche muss zu den Menschen gehen, wie es Papst Franziskus gefordert hat. Gerade in diesen schwierigen Zeiten dürfen wir die Hände nicht in den Schoß legen."
Vorwürfe gegen Regierung
Als die Corona-Pandemie Manaus traf, organisierte der Erzbischof den Kauf von klinischem Sauerstoff. Dieser war auch wegen der kriminellen Nachlässigkeit der brasilianischen Regierung knapp geworden. Viele Covid-19-Patienten erstickten auf den Intensivstationen der Hospitäler. Dom Leonardo half damals mit, die schweren Gaszylinder zu verteilen. "Als Mitglied des Franziskanerordens ist es meine Pflicht, unter die Menschen zu gehen, dorthin, wo es schmerzt", sagt er. Zu Beginn der Pandemie, als in Manaus besonders viele Menschen starben, ging er trotz der Ansteckungsgefahr auf den Friedhof, um die Toten zu beerdigen und den Angehörigen beizustehen.
Spenden aus Deutschland
Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat in den vergangenen Monaten mehr als 500 Hilfsprojekte mit mehr als 8 Millionen Euro unterstützt. "Wir dürfen die Menschen nicht im Abseits stehen lassen", sagt Erzbischof Dom Leonardo Steiner und überprüft, dass seine Schutzkleidung richtig sitzt. Mit Hilfe der Spenden aus Deutschland können der Erzbischof von Manaus und die vielen anderen Adveniat-Partnerinnen und -Partnern im Kampf gegen die Corona-Pandemie an der Seite der armen Bevölkerung stehen.