Das Gütesiegel soll den Bildungseinrichtungen dabei helfen, ihre Aktivitäten zur Verhinderung von Antisemitismus besser zu bündeln, verbindlich zu machen und zu ergänzen, wie die Schulstiftung im Bistum Osnabrück und die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen am Freitag in Hannover mitteilten.
Kirchliche Schulen mit ihrem christlichen Profil seien besonders herausgefordert, Antisemitismus zu bekämpfen, hieß es. Die Beziehung von Judentum und Christentum sei einzigartig.
Zwölf Kriterien
Die zwölf Kriterien für das Gütesiegel sehen unter anderem die Beauftragung einer Person für Antisemitismusprävention und -monitoring an der jeweiligen Schule, Fortbildungen für alle Mitarbeitenden und Festlegung von Regeln zur Intervention vor.
Auch die Begegnung mit jüdischen Menschen und Institutionen sowie der Besuch einer KZ-Gedenkstätte oder einer anderen Einrichtung zum Gedenken an die Schoah werden verlangt. Weiter sollen für jüdische Schülerinnen und Schüler koschere Nahrungsmittel angeboten werden.
Gütesiegel sollen bei Festakten verliehen werden
Kirchliche Schulen sind laut den Initiatoren aufgerufen, sich ab dem kommenden Schuljahr im Rahmen eines Projekts um die Bewerbung für das Gütesiegel zu bemühen. Die Zertifizierung und Verleihung erfolge durch eine Jury, der unter anderen eine Vertreterin des Zentralrats der Juden in Deutschland und Experten der Universitäten Oldenburg, Göttingen, Münster und Paderborn angehörten.
Die Gütesiegel sollen bei einem öffentlichen Festakt verliehen werden. Anträge auf Verleihung können bei der Schulstiftung des Bistums Osnabrück eingereicht werden.