Superintendent würdigt "Prediger von Buchenwald"

Ein Zeugnis echter "Glaub-Würdigkeit"

Superintendent Markus Risch hat dazu aufgerufen, die Erinnerung an den von den Nationalsozialisten ermordeten Pfarrer Paul Schneider wachzuhalten. Gerade in von Unsicherheit geprägten Zeiten seien Vorbilder wichtig.

Arrestzelle von Paul Schneider im Torgebäude der KZ-Gedenkstätte Buchenwald / © Maik Schuck (epd)
Arrestzelle von Paul Schneider im Torgebäude der KZ-Gedenkstätte Buchenwald / © Maik Schuck ( epd )

Das sagte Risch (Kirchenkreis Simmern-Trarbach) am Sonntagabend laut Redetext bei der Gedenkfeier zum Todestag Schneiders (1897-1939) auf dem Friedhof in Dickenschied im Hunsrück.

Hoffnung leben in herausfordernden Zeiten wichtig

Große Herausforderungen für die Zukunft seien die Naturkatastrophen, wie die Überschwemmungen in der Eifel, die Corona-Pandemie sowie und ein gefährdeter gesellschaftlicher Zusammenhalt. Umso so wichtiger seien Menschen, die authentisch Hoffnung lebten.

Das Lebens- und Glaubenszeugnis Schneiders stehe für die Authentizität der christlichen Botschaft, sagte Risch weiter. Es gebe eben nur in Gott Heil, und nicht in einer politischen Führergestalt. Ein Zeugnis echter "Glaub-Würdigkeit" seien auch der Rückhalt durch Pauls Frau Margarethe, sowohl in seinem Handeln als auch in der Sorge um die Familie.

Ermordung Schneiders in Buchenwald

Der evangelische Pfarrer Paul Schneider wurde am 18. Juli 1939 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Buchenwald als eines der ersten Mitglieder der Bekennenden Kirche ermordet. Wegen seiner konsequenten Ablehnung der Nazi-Diktatur wurde er mehrmals festgenommen und kam 1937 in das KZ Buchenwald bei Weimar.

Mitgefangenen verkündete er aus der Zelle heraus das Evangelium. Nach Folter und Misshandlung tötete ihn der Lagerarzt mit einer Überdosis des Herzmittels Strophanthin. Schneider wurde auf dem Friedhof in Dickenschied beigesetzt.


Quelle:
epd