Bruder Paulus sei ein "Seelsorger für die Menschen, insbesondere die Sozialschwachen", sagte Bouffier am Freitagabend bei der Übergabe des Bundesverdienstkreuzes im Biebricher Schloss in Wiesbaden, wie die Staatskanzlei mitteilte.
"Für viele ein besonderer Mensch"
Der Kapuziner ist Vorstand der Franziskustreff-Stiftung, die seit mehr als 25 Jahren in der Frankfurter Innenstadt eine Obdachlosenspeisung anbietet. Durch seine Tätigkeit als Fernsehmoderator, Buchautor und Mitgestalter von Fernsehgottesdiensten ist er einem breiten Publikum bekannt.
"Bruder Paulus Terwitte ist für viele ein besonderer Mensch", sagte Bouffier. "Er hat das Ohr bei denjenigen, die unsere Hilfe besonders benötigen. Er vermittelt zwischen ihnen und den Behörden." Auf Grundlage seiner christlichen Werte sei Bruder Paulus "allein dem Ziel verbunden, für die Menschen da zu sein und sie wieder auf die Beine zu bringen".
Er lebe Nächstenliebe und das mache ihn "zum Vorbild für uns alle", sagte der Ministerpräsident. "Ich bin sehr stolz, dass wir in unserem Land Menschen wie ihn haben", so Bouffier.
Obdachlose als Botschafter des Lebens
Täglich erhalten im Franziskustreff rund 150 Gäste ein Frühstück und werden dabei von Ehrenamtlichen am Tisch bedient. Der Treff, zu dem auch eine Sozialberatung gehört, finanziert sich den Angaben zufolge aus Spenden von etwa 2.000 Wohltätern.
Der Ordensmann hatte im März bei der Ankündigung der Verleihung der Auszeichnung gesagte, das Bundesverdienstkreuz sei "eine Auszeichnung für alle, die mit mir verbunden obdachlosen Menschen Hilfe und Begleitung sind, damit sie einen Schritt nach vorn auf dem Weg zurück in die Gesellschaft machen können."
In einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Bruder Paulus: "Obdachlose sind für uns eigentlich Botschafter eines Lebens, das unsicher ist." Sie erinnerten daran, "was wir selber fürchten und uns auch schnell geschehen kann".