Das sagte Schlögl-Flierl den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag) in Osnabrück. Die Pflicht zum Masketragen und Abstandhalten soll ihrer Ansicht nach bestehen bleiben - vor allem um Kinder und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen zu schützen, die sich nicht impfen lassen können.
"Die Kinder und Jugendlichen haben lange Solidarität mit den Erwachsenen geübt. Jetzt müssen die Erwachsenen mit ihnen solidarisch sein", so Schlögl-Flierl. Masketragen und Abstandhalten seien "nun wirklich zumutbare Eingriffe" verglichen etwa mit einem Lockdown.
Alles für offene Schulen tun
Schon die monatelangen Schulschließungen im vergangenen Schuljahr hätten tief in das Leben der Kinder eingegriffen. Jetzt müsse alles dafür getan werden, dass die Schulen offenbleiben und gleichzeitig sicher sind.
Die Moraltheologin forderte, in der Pandemie Freiheit und Verantwortung klug zu verbinden. Ein Freiheitsbegriff, nach dem man tun und lassen kann, was man will, sei "zynisch". In der Pandemie gehe es darum, "Freiheit verantwortungsvoll zu gestalten - und sie auch mal einzuschränken, um die Freiheit aller zu schützen und andere vor schweren Erkrankungen zu schützen."
Aus christlicher Sicht sei das Gemeinwohl so wichtig, "dass wir eine gewisse Zeit nicht ganz so großen Wert auf die Selbstbestimmung legen sollten."