"Ich finde es wichtig, dass man für die Zuhörer eine gute Balance findet zwischen Anspannung und Entspannung, ob das die Dynamik oder die musikalischen Welten, modern oder barock, betrifft. Dieser Spagat im Konzert macht es interessant, dann kann man die Orgel als Königin der Instrumente mit ihrem enormen Klang-Spektrum auch klingen lassen", erzählt Peter Kofler vorab bei der Werkeinführung zum Konzert an diesem Dienstag.
Die Domorgel mit all ihren Klangfarben kann Kofler bei seinem Konzert gut einsetzen, denn sein Programm bietet Musik vom 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert.
Couperin als französischer Komponist und Vorbild für Johann Sebastian Bach steht am Anfang des Konzertes, Kofler fasziniert vor allem die Eleganz der französischen Musik mit den zahlreichen Verzierungen.
Mit Brahms, Liszt und Schumann stehen dann Werke der Romantik auf dem Programm, die teilweise eher selten auf der Orgel gespielt werden.
Beim Praeludium und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach kann Kofler seine Expertise als Bach-Experte voll ausspielen. Da französische Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts besonders gut auf der Domorgel im Raum des Domes klingt, spielt Kofler auch Werke von Olivier Messiaen und Charles-Marie Widor.
Vielfätlige Tätigkeit als Konzertorganist und Kammermusiker
Diese Vielfalt im Programm spiegelt sich auch in der musikalischen Biografie des in Bozen geborenen Musikers wider. Neben seinem Amt als Organist an der Münchner Jesuitenkirche St. Michael, arbeitet er als Dozent für "Orgel" und "Chorleitung" an der Hochschule für Musik und Theater in München.
Außerdem führt er als Organist und Cembalist auch viel Kammermusik auf, zudem spielte Kofler bereits unter namhaften Dirigenten wie Mariss Jansons, Franz Welser-Möst, Bernhard Haitink, Riccardo Muti, Daniel Harding, Esa-Pekka Salonen, Giovanni Antonini und Thomas Hengelbrock. Er ist Gründungsmitglied und Cembalist des Barockorchesters "L‘ Accademia Giocosa".
Als Peter Koflers neues großes Projekt ist die Gesamteinspielung der Orgelwerke Johann Sebastian Bachs an der Orgel der Jesuitenkirche St. Michael geplant. Unter dem Namen "OpusBach“ sind bereits mehrere CDs dieser Serie in der hochauflösenden Auro-3D Technik erschienen.
Publikum bleibt begrenzt, Teilnehmende werden ausgelost
Seit Beginn der Orgelfeierstunden besteht jede Woche von Donnerstag ab 9:00 Uhr bis Freitag, 23:59 Uhr die Möglichkeit, sich jeweils für die nächste Orgelfeierstunde am Dienstag zu registrieren, um automatisch an der Verlosung für Karten teilzunehmen. Jeden Samstag ab 17 Uhr werden alle Teilnehmende informiert, ob sie ausgelost wurden.
DOMRADIO.DE beginnt die Übertragung wöchentlich um 19:45 Uhr mit einer Werkführung zum jeweiligen Konzert, das live um 20 Uhr startet. Zu sehen ist die Übertragung auf DOMRADIO.DE, auf Facebook und Youtube, sowie im Programm des Fernsehsenders EWTN.
Programm am 10.08.2021:
François Couperin (1668-1733)
Offertoire sur les grands jeux
Johannes Brahms (1833-1897)
Fuge As-Moll, WoO 8
Franz Liszt (1811-1886)
Consolation Nr. 4 Des-Dur
(Orgelbearbeitung: Roland Lopes)
Olivier Messiaen (1908-1992)
Méditations sur le Mystère de la Sainte Trinité:
- Méditation VI „Dans le Verbe était la Vie et la Vie était la Lumière..."
(„Im Wort war das Leben und das Leben war das Licht“)
Johann Sebastian Bach (1684-1750)
Präludium und Fuge d-Moll
Charles-Marie Widor (1844-1937)
aus der 5. Orgelsymphonie:
1. Satz „Allegro vivace“
Robert Schumann (1810-1856)
„Der Vogel als Prophet“ op. 82 Nr. 7
(Orgelbearbeitung: Lionel Rogg)
Alexandre Guilmant (1837-1911)
„Finale“ aus der Sonate Nr. 1, op. 42