Italienisches Katholikentreffen beginnt

Papstgruß nach Rimini

Papst Franziskus hat die Teilnehmer des italienischen Katholikentreffens in Rimini zu einem Aufbruch in "Geschwisterlichkeit" ermutigt. "Die Gesellschaft braucht unbedingt Menschen, die Verantwortung übernehmen."

Blick auf Rimini / © Oleg Zhukov (shutterstock)

Die Botschaft des Kirchenoberhaupts für das vom 20. bis 25. August stattfindende Katholikentreffen wurde am Donnerstag veröffentlicht. Das Schreiben ist von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet.

Zur 42. Auflage des von katholischen Laien organisierten "Meeting Rimini" werden ab Freitag in der Adriastadt 230 Redner erwartet, darunter mehrere führende Politiker. Angekündigt sind unter anderen Ex-Ministerpräsident Giuseppe Conte (Fünf-Sterne-Bewegung) sowie Ex-Innenminister Matteo Salvini (Lega). Auch zahlreiche hochkarätige Gäste aus Sport, Kultur, Kirche und Wissenschaft nehmen an dem mehrtägigen Austausch teil. Unter dem Motto "Il coraggio di dire io" ("Der Mut, Ich zu sagen") soll es um die Frage der Selbstwahrnehmung in einer immer komplexeren Welt gehen.

Reale Begegnungen trotz anhaltender Pandemie

Trotz der anhaltenden Pandemie setzen die Organisatoren wieder verstärkt auf reale Begegnungen. Geplant sind 54 herkömmliche Veranstaltungen und 60 Webinare. Für den Zugang zum Gelände in Rimini ist das italienische Anti-Covid-Zertifikat (Green Pass) erforderlich.

Im vergangenen Jahr war das Treffen wegen der Corona-Krise weitgehend ins Internet verlagert worden.

In seiner Botschaft warnte der Papst vor "Egoismus, Berechnung und Eigennutz", die gleichgültig machten gegenüber dem Gemeinwohl. Er warb für ein "Ich", das für andere offen sei - und sich nicht auf eigene Bedürfnisse und subjektive Rechte konzentriere. Sicherlich müssten Mittel und Wege gefunden werden, um die Gesellschaft nach der Pandemie wieder in Bewegung zu bringen. Vor allem aber würden solidarisch denkende Menschen gebraucht, die den Mut haben, neue Dinge zu wagen.

Positiv Beispiele zur Überwindung der Resignation

Bernhard Scholz, Vorsitzender der Trägerorganisation des italienischen Katholikentreffens, will mit der Veranstaltung gesellschaftliche Resignation überwinden. Jeder habe im persönlichen und familiären, aber auch im öffentlichen Leben die Möglichkeit, "zum Guten beizutragen", sagte der Deutsche, der in Italien lebt, dem katholischen Pressedienst SIR (Donnerstag). Es lohne sich, die vielen positiven Beispiele in den Blick zu nehmen, die es überall gebe. "An solchen Zeugnissen wird es beim Rimini-Treffen nicht mangeln", so Scholz.


Papst Franziskus schreibt / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus schreibt / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA
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