Nach Ansicht des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, muss das Jahr 2021 zum "Wendepunkt" im Kampf gegen den Klimawandel werden. "Bisher kannten wir schlimme Naturkatastrophen vor allem aus dem Fernsehen.
Doch Corona und dann die Flut haben auch uns direkt getroffen und großes Leid mit sich gebracht", schreibt Bedford-Strohm in der Zeitschrift "chrismon" (September-Ausgabe). "Die Bilder und Berichte aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hatten etwas Apokalyptisches", so Bedford-Strohm, der auch Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist.
Politische Zäsur
Er hoffe sehr, "dass die Flutkatastrophe politisch eine Zäsur darstellt". Es gelte, den Klimawandel mit entschiedenen Maßnahmen zu bekämpfen. "Das sind wir den Menschen schuldig, deren Existenz vernichtet ist und die alles verloren haben, was ihnen lieb und teuer war", so Bedford-Strohm. In der Vergangenheit sei vieles versäumt worden, um den Klimawandel aufzuhalten, kritisierte der seit 2014 amtierende EKD-Ratsvorsitzende.
Argumente gegen Klimaschutz ausgedient
Das Argument, eine sozial-ökologische Wende sei zu teuer, habe nun endgültig ausgedient. "Denn das, was wir heute als zu teuer ansehen, muss ja trotzdem bezahlt werden. Nur dann nicht mehr von uns, sondern von der jetzt jungen Generation und vor allem von den künftig Lebenden - und zwar mit noch weit höheren Kosten", so der Theologe. Weiterzumachen wie bisher, "wäre purer Egoismus".