Die Artikel 1 bis 3 des rheinisch-kölnischen Grundesetzes

„Et es wie et es. Et kütt wie et kütt. Et hätt noch emmer joot jejange.“

Ein Loblied auf die Kölsche Sprache, Kölsche Seele und Kölsche Lebensart. Vom Kölner können auch wir Christen noch viel lernen, schreibt DOMRADIO.DE Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen in seinem Wochenkommentar

 (DR)

Was für ein wunderbares kölsches Grundgesetz. Welch Gelassenheit und Lebenszuversicht kommen in dieser tiefen rheinischen Grundgewissheit zum Ausdruck! Seit über 30 Jahren arbeite ich nun im Herzen von Köln – immer mit Domblick. Ich kann das Kölsch immer noch nicht wie ein Kölner trinken. Die Kölsche Sproch zu sprechen, versuche ich besser erst gar nicht. Aber diese Lebensweisheit, dass irgendwie alles im Leben – ob geplant oder ungeplant – seinen Gang geht, und dass es am Ende dann doch immer irgendwie gut geht, diese Gewissheit ist auch bei mir in all den Arbeitsjahren am Rhein nur noch tiefer und größer geworden.

Im Grunde ist es doch die frohe Botschaft eines jeden Christenmenschen: Der Mensch denkt, der liebe Gott lenkt – und unser himmlischer Vater meint es immer gut mit uns Menschenkindern. Besorgte Bedenkenträger und kleinmütige Zweifler werden jetzt natürlich einwenden, dass am Ende doch nicht immer alles gut sei. Schon klar, Beispiele für Not und Elend funken unsere Nachrichten ja Tag für Tag in diese noch unerlöste Welt. Der Kölner lächelt ob solcher Einwände verschmitzt und weist darauf hin, dass, wenn am Ende nicht alles gut ist, das wirkliche Ende vielleicht noch gar nicht erreicht sei. Welch wunderbare und bewundernswerte, positive Lebenseinstellung!

Auch bei Mutter Kirche ist es wie im eigenen Leben: Es gibt wahrlich nicht nur ruhmreiche und glorreiche Zeiten. In diesen Tagen scheint der Gang durch das irdische Jammertal gar kein Ende zu nehmen. Aber auch hier gilt dann die Losung, dass das Ende der Zeit bestimmt noch nicht erreicht ist. Wenn Sorgen in meinem Leben die Tage mehr dunkel als hell machen, setze ich mich für gewöhnlich in Bewegung. Draußen an der frischen Luft öffnet sich dann sehr schnell der Himmel. Selbst im kältesten Wind, bei nieselgrauem Regen, spüre ich mit jedem Schritt: Es geht schon. Es wird schon. Habe keine Angst – alles wird gut. Du hast einen Wegbereiter, der immer da ist und dich gerade in den dunklen Stunden deines Lebens nicht alleine lässt. Dass da ein Wegbegleiter ist, der es gut mit uns Menschen meint, spürt man am besten in der Bewegung. Daher ist der christliche Glaube von Anfang an ein Glaube des Exodus. Des immer wieder gewagten Aufbruchs. Von Jesus selber ist nicht überliefert, dass er sich lange auf bischöflichen oder gar heiligen Stühlen ausgeruht hat. Wohl aber, dass er als heilender Wanderprediger die Menschen fasziniert hat. Uns allen gilt daher sein Wort: „Geht hinaus in alle Welt, und verkündet allen Geschöpfen das Evangelium – die Frohe Botschaft für Euch alle!



In der tiefen Gewissheit, dass am Ende alles gut wird, grüßt Sie herzlich für das ganze DOMRADIO.DE-Team

Ihr Ingo Brüggenjürgen Chefredakteur

PS: Richtig gut wird auch unser Programm für die jecken Tage. Darauf dürfen Sie sich heute schon freuen. Mehr wird noch nicht verraten – aber als Sender, dessen Herz direkt am Kölner Dom schlägt, dürfen Sie sich da ganz auf Ihren „guten Draht nach oben“ verlassen.