Etwa zehn Prozent der rund 90 Millionen Ägypter sind koptisch-orthodoxe Christen. Die Minderheit bildet eine Strömung der altorientalischen Kirchen, Oberhaupt ist Papst Tawadros II. mit Sitz in Alexandria. Die Gemeinde lebt weitgehend friedlich mit der Mehrheit der sunnitischen Muslime in Ägypten zusammen. Das koptische Weihnachtsfest ist seit 2002 als Feiertag im ganzen Land anerkannt.
Nach Übergriffen von Islamisten auf die Kopten betont Präsident Abdel Fattah al-Sisi die Einheit der Religionen in seinem Land. Als erstes ägyptisches Staatsoberhaupt besuchte er im Januar das koptische Weihnachtsfest. 2010 wurden bei einem Angriff von Islamisten auf ein Weihnachtsfest im oberägyptischen Nadsch Hammadi sechs Kopten getötet; am Neujahrstag 2011 starben 23 Menschen bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in Alexandria.
Außer in Ägypten gibt es auch vereinzelt koptische Gemeinden im Sudan, in Äthiopien und in Libyen. Vor allem im ölreichen Libyen arbeiten trotz des Bürgerkrieges Hunderte ägyptische Kopten als Gastarbeiter. (dpa)