Laetare - der lateinische Begriff für "Freue Dich" hat dem vierten Fastensonntag seinen Namen gegeben: Drei Wochen vor Ostern, mitten in der strengen Fastenzeit, sollen die Gläubigen sozusagen schon einen Vorgeschmack auf die Osterfreude bekommen.
Dominiert als Farbe der Liturgie während der Fastenzeit das Violett, so wird am vierten Fastensonntag meist Rosa verwendet. Es soll gewissermaßen schon das freudige österliche Weiß hindurchschimmern. Auch die Orgel wird im Gottesdienst großzügiger eingesetzt.
Die Fastengebote waren an diesem Tag gelockert und verschiedene Volksbräuche durften als Zeugnis der allgemeinen Freude begangen werden. So hat sich am Laetare-Sonntag im gesamten katholisch geprägten Europa ein reiches Brauchwesen entwickelt, das vielerorts auch heute noch lebendig ist.
In Frankreich und den Benelux-Ländern aber auch in einigen Gegenden West- und Südwestdeutschlands haben sich sogar typische Fastnachtsbräuche auf den vierten Fastensonntag verlagert. Karnevalssitzungen mit Büttenreden, Umzüge mit aufwändig geschmückten Wagen, Maskierungen oder Scheibenschlagen vermitteln dem unbefangenen Beobachter den Eindruck, hier hätten sich offensichtlich einige Karnevalisten im Termin geirrt. (KNA)