Der WWF warnt vor dem größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier-Zeit. Das Artensterben sei neben der Klimakrise die größte Bedrohung weltweit, erklärte der WWF Deutschland zum Tag des Artenschutzes am 3. März. Rund eine Million Arten könnten in den nächsten Jahrzehnten aussterben. Das zeigten auch die Zahlen der sogenannten Roten Liste: Von mehr als 112.000 untersuchten Arten würden mehr als 30.000 als gefährdet geführt.
Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) verschwinden pro Tag etwa 150 Arten für immer vom Planeten. Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten schreite fast 1.000 mal schneller voran als die Entstehung neuer Arten, sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger und ergänzte: "Es ist das sechste große Artensterben in der Geschichte der Erde. Doch diesmal sind nicht Naturkatastrophen, sondern der Mensch die Ursache." Die Ursachen seien Zerstörung von Lebensräumen und die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden. In Deutschland spiele dabei die industrielle Landwirtschaft eine große Rolle.
WWF-Vorstand Christoph Heinrich nannte Artensterben und Erderhitzung "zwei Seiten einer Medaille", die aufs Engste miteinander verwoben seien. Da viele Ökosysteme zum Beispiel wichtige Kohlenstoffspeicher seien, sei der Erhalt der Biodiversität auch ein wichtiger Teil des Klimaschutzes. Das Jahr 2020 könnte zum Wendepunkt für die biologische Vielfalt werden. (epd, 03.03.2020)