Zahl der Christen: Das Christentum findet in China starken Zulauf. Manchmal ist schon von 80 Millionen Christen die Rede, aber die Schätzungen gehen weit auseinander. Zur amtlichen katholischen Kirche gehören fünf Millionen Gläubige. Doppelt so viele Katholiken sollen im Untergrund leben. Zudem gehen die Behörden von 23 und 40 Millionen Protestanten aus. Kontrolle: Die Religionsfreiheit ist eingeschränkt. Die kommunistische Führung will die Religion unter Kontrolle halten und ausländischen Einfluss sowie "Infiltration" verhindern.
Die Katholiken sind in der staatlichen "Patriotischen Kirche" organisiert, die den Papst nicht anerkennt, was für Spannungen sorgt. Auch ernennt sie Bischöfe selbst, von denen einige allerdings vom Vatikan bestätigt werden - so wie der Bischof von Xi'an, Anthony Dang. Beziehungen zum Vatikan: Dass dem Vatikan nicht erlaubt wird, über selbst ernannte Bischöfe die Kirchenstrukturen in China zu gestalten und Einfluss zu nehmen, ist der Hauptstreitpunkt zwischen beiden Seiten. China und der Vatikan pflegen deswegen auch keine diplomatischen Beziehungen.
Der Papst bemüht sich um eine Verbesserung des Verhältnisses, doch ist keine Annäherung erkennbar. Unterdrückung: Der Druck auf Christen ist regional unterschiedlich. Einige Christen säßen noch lange Haftstrafen ab, andere kämen heute eher kurzfristig in Haft, wobei Religion nicht als Grund des Urteils genannt werde, berichten christliche Gruppen. Nicht linientreue Bischöfe kämen unter Hausarrest. Es gibt ferner Berichte, dass Gottesdienste gestört, Kirchen eingerissen und viele Kreuze von Gebäuden entfernt wurden. (dpa/Stand 24.03.16)