Im Sommer 1969 protestierten Homosexuelle in der New Yorker Christopher Street gegen ihre gesellschaftliche Ausgrenzung. Die Aufstände, die zum Teil in gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gipfelten, waren Namensgeber für den weltweit gefeierten Christopher Street Day (CSD).
Die Gesetze, unter denen Schwule und Lesben in den USA litten, waren streng: An sie durfte kein Alkohol ausgeschenkt werden, Männer durften in der Öffentlichkeit nicht mit anderen Männern tanzen. Am 27. Juni trauerten die Gäste des "Stonewall Inn" in der Christopher Street um die kurz zuvor gestorbene Schauspielerin und Sängerin Judy Garland, als die Polizei die Bar stürmte.
Anders als üblich ließen die versammelten Schwulen und Lesben die Razzia nicht stumm über sich ergehen, sondern schlugen zurück. Sie wehrten sich gegen die Polizeigewalt. In den folgenden Tagen setzten sich die Unruhen fort. Die Veranstalter heutiger CSD-Paraden wollen mit ihren schrillen Aktionen auch nicht nur feiern. Ziel bleibt es, ihr politisches Engagement für die Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen auszudrücken. (dpa)