Das System der Rassentrennung diskriminierte die schwarze Bevölkerungsmehrheit und andere Bürger dunkler Hautfarbe massiv. Sie blieben von grundlegenden Rechten und wichtigen staatlichen Leistungen ausgeschlossen. Die Rassentrennung hatte über Jahrzehnte die Politik Südafrikas geprägt und die Gesellschaft gespalten. Das Wort Apartheid stammt aus dem Afrikaans, der Sprache der weißen Buren, und steht für "Getrenntheit".
Die Wurzeln der Apartheid reichen weit in die Geschichte zurück. Schon seit 1912 durften Schwarze nicht mehr ins Parlament gewählt werden, und mit einem Landgesetz wurde ihnen von 1913 an der Grundbesitz weitgehend untersagt. 1912 gründete sich aus Protest der "Afrikanische Nationalkongress" (ANC), der gleiche Rechte für Menschen aller Hautfarbe forderte. Die Nationale Partei hatte die Rassentrennung nach ihrem Wahlsieg 1948 offiziell eingeführt und setzte sie in zahlreichen Gesetzen um. Das eigentliche Ziel war es, die Vorherrschaft der weißen Minderheit über die schwarze Mehrheit zu sichern. 1960 wurde die Bewegung verboten - und erst am 2. Februar 1990 wieder zugelassen. Die Wahl Nelson Mandelas 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten besiegelte das Ende der Apartheid. (kna)