815: Der Nachfolger Karls des Großen, Ludwig der Fromme, verkündet in Paderborn die Einrichtung eines Klosters östlich der Weser. Die ersten Mönche stammen aus der nordfranzösischen Benediktinerabtei Corbie.
822: Mönche lassen sich endgültig in Corvey nieder; erster Abt wird Adalhard, ein Vetter Karls des Großen.
885: Die Klosteranlage wird mit der Errichtung des Westwerks abgeschlossen. Die mächtige Kirchenfassade gilt heute als einziges weitgehend erhaltenes Bauwerk aus der Karolingerzeit und bildet den Kern des Weltkulturerbes.
1792: Corvey wird zum Fürstbistum erhoben, um die Zukunft des Klosters zu sichern.
1803: Corvey wird säkularisiert, die Bibliothek aufgelöst. Das Anwesen gelangt zunächst in die Hände des geflohenen niederländischen Statthalters Wilhelm V. von Oranien-Nassau.
1818: Neuer Herr auf Corvey wird Landgraf Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg. Er lässt seine 36.000 Bände umfassende Privatbibliothek nach Corvey bringen.
1860: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben beginnt seine Tätigkeit als Bibliothekar in Corvey. Der Dichter der deutschen Nationalhymne vergrößert den Bestand auf 74.000 Bände. Bis heute ist die aus Belletristik und Reiseliteratur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts bestehende Bibliothek eine der größten privaten Büchersammlungen Deutschlands.
1945: Nach dem Zweiten Weltkrieg verliert die herzogliche Familie ihre Besitzungen im schlesischen Ratibor und flieht zunächst nach Corvey.
1984: Die gemeinnützige Gesellschaft Kulturkreis-Höxter-Corvey wird gegründet, um die Anlage der Öffentlichkeit weiter zugänglich zu halten. Zurzeit kommen rund 50.000 Besucher im Jahr.
2014: Corvey wird UNESCO-Weltkulturerbe.