Prozession

Ministranten schwenken bei einer Fronleichnamsprozession in Köln Weihrauchfässer. / © Bilderstoeckchen (shutterstock)
Ministranten schwenken bei einer Fronleichnamsprozession in Köln Weihrauchfässer. / © Bilderstoeckchen ( shutterstock )

Prozessionen (lat. voranschreiten) sind feierliche Umzüge aus religiösem Anlass, verbunden mit Gebet und Gesang. Am bekanntesten ist die Prozession an Fronleichnam.

Bei den Christen entstanden Prozessionen aus dem bürgerlichen Brauchtum. Selbst in Verfolgungszeiten durften Tote in Prozessionen zum Begräbnis geleitet werden; seit der Zeit des Kaisers Konstantin (306-337) wurden Papst und Bischöfe wie hohe Staatsbeamte zu ihrem Sitz in der Kathedrale geleitet. Innerhalb des Gottesdienstes bildeten sich Prozessionen zum Einzug, zur Begleitung des Evangelienbuches, zur Gabenbereitung und zum Kommuniongang heraus, wie sie heute noch stattfinden.

Prozessionen sind auch mit bestimmten Festen verbunden, z.B. die Kerzenprozession an Mariä Lichtmess und die Palmprozession am Palmsonntag. Auch die Bitte um Segen für die Felder und Weiden führte zu Prozessionen, den sogenannten Flurumgängen.

Prozessionen, bei denen die Bittgebete mit Bußübungen verbunden waren, in dem Gläubige schwere Kreuze mittrugen oder sich geißelten, entstanden durch Gelübde, aber auch zu Zeiten von Epidemien und nach Naturkatastrophen. Heute gehören solche Umzüge zum Brauchtum und ziehen Tausende von schaulustigen Menschen an.

Der Prozession wird das Kreuz vorangetragen, begleitet von Kerzen und Fahnen. Je nach Anlass gehören auch Heiligenbilder, Statuen und Reliquien dazu. Gipfelpunkt einer Prozession ist das Mitführen der Eucharistie in der Gestalt der Hostie, getragen in einem Schaugefäß, der Monstranz.