Dass der Iran Atombomben bauen könnte, war jahrzehntelang ein Schreckensszenario vor allem in der westlichen Welt. Dann bewiesen internationale Diplomaten, dass selbst ein solch festgefahrener Konflikt über Verhandlungen lösbar ist: 2015 vereinbarten sie den Iran-Atomdeal, der Teheran zwar ermöglichte, Atomkraft für friedliche Zwecke zu nutzen, den Bau einer Atombombe aber ausschloss.
Das in Wien geschlossene Abkommen (Offizielle Bezeichnung: Joint Comprehensive Plan of Action, JCPoA) markierte das friedliche Ende des Nuklearstreits mit dem Iran, der mehr als zwölf Jahre angedauert hatte. Neben dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini hatten Diplomaten der UN-Vetomächte Frankreich, Großbritannien, China, Russland und den USA sowie aus Deutschland über Monate um eine langfristige Lösung gerungen.
Der UN-Sicherheitsrat billigte die Vereinbarung per Resolution und die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) bestätigte im Januar 2016, dass der Iran sich an die Absprachen hielt und sein Nuklearprogramm wie gefordert zurückgebaut hatte. Kontrolliert wird die Einhaltung der Vereinbarung von der IAEO. Die internationalen Sanktionen wurden im Gegenzug deutlich gelockert - wovon Irans Wirtschaft schon bald profitierte.
(epd, 14.10.17)