Lateinamerika heißt auch der "katholische Kontinent". Mehr als 537 Millionen und damit über 40 Prozent aller getauften Katholiken leben in dieser Weltregion, die maßgeblich durch vier Jahrhunderte spanischer und portugiesischer Kolonialgeschichte geprägt ist. Rund 86 Prozent der Menschen in Lateinamerika sind laut statistischen Angaben des Vatikan katholisch.
Exakte Zahlen sind problematisch. Der Vatikan verzeichnet die Zahl der katholischen Taufen; eine mögliche Abwanderung zu evangelikalen Pfingstkirchen ist damit nicht erfasst. Für internationale Vergleichszahlen fehlen oft vergleichbare Zensusdaten.
Das Annuarium Statisticum Ecclesiae (kirchliches Jahrbuch) verzeichnet für Brasilien 172 der rund 204 Millionen Einwohner als katholisch. Damit ist Brasilien das größte katholisch geprägte Land der Welt, gefolgt von Mexiko mit offiziell 111 Millionen. Die nächstgrößeren Länder Lateinamerikas sind Kolumbien mit 45 Millionen, Argentinien mit 40 Millionen und Peru mit 28 Millionen.
In Lateinamerika gab es Ende 2015 insgesamt 820 Bistümer bzw. verwandte "Jurisdiktionen" mit 770 Diözesanbischöfen. Allein in Brasilien gibt es 275 Diözesen; die kontinentale Bischofskonferenz zählt 457 Mitglieder. Von den rund 37.000 Pfarreien Lateinamerikas befindet sich knapp ein Drittel in Brasilien. (kna, Stand 14.01.2018)