Mehrere tausend Gläubige aus mehr als 20 Sprach- und Volksgruppen begehen am Karfreitag den "Kreuzweg der Völker", die traditionelle Karfreitagsprozession in der Münchner Innenstadt. Gemeinsam mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, und dem Bischofsvikar für die Seelsorgsregion München, Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, gedenken die Menschen des Leidensweges Jesu.
Der Kreuzweg steht in diesem Jahr unter dem Leitwort "‚Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf‘ (Jes 53,7) – Die Kraft der Gewaltlosen". Gläubige verschiedener muttersprachiger Gemeinden gestalten den Weg mit Passionsliedern aus ihrer Tradition und tragen an den einzelnen Stationen Texte vor, die anhand des Leidensweges Jesu Christi an die Nöte erinnern, die Menschen heute durchleiden.
Auf Initiative von Mitgliedern der muttersprachigen Gemeinden war der "Kreuzweg der Völker" 1998 zum ersten Mal in der Münchner Fußgängerzone gebetet worden. Insbesondere Gläubige aus spanischsprachigen Ländern, aus Italien und Vietnam, die dieses Brauchtum aus ihrer Heimat kennen, hatten sich für eine Karfreitagsprozession in der bayerischen Landeshauptstadt eingesetzt. Damit wurde eine Tradition aus der Barockzeit, in der Karfreitagsprozessionen in Deutschland weit verbreitet waren, in neuer Form wiederbelebt. (Erzbistum München und Freising/30.03.2018)