Laut Duden ist Populismus eine "von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (...) zu gewinnen".
Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt dazu: "Das Erfolgsrezept von Populisten scheint auf einer kurzen Formel zu basieren: einfache Antworten auf schwierige Fragen geben." Es sei aber umstritten, ob Populismus per se eine Gefahr für demokratische Systeme sei oder - einem Seismographen gleich - auf vernachlässigte Probleme hinweise, heißt es.
Die Autoren des aktuellen Populismusbarometers ordnen Menschen als populistisch ein, wenn sie acht Thesen zustimmen: etwa der Ansicht, dass die Bürger sich oft einig seien, Politiker aber ganz andere Ziele verfolgten; oder dass es ihnen lieber sei, von einem einfachen Bürger vertreten zu werden als von einem Politiker; oder dass wichtige Fragen nicht in Parlamenten, sondern in Volksabstimmungen entschieden werden sollten.
Populismus sei definiert als Unterscheidung zwischen einem "wahren Volk" und "korrupten Eliten", schreiben die Autoren. Drei Dimensionen machten das Phänomen aus: "Anti-Establishment", "Anti-Pluralismus" und "Pro-Volkssouveränität". Wichtig sei, dass alle drei erfüllt sein müssten für ein populistisches Demokratie- und Politikverständnis. Dafür mussten Befragte allen acht Thesen der Studie zustimmen, um als populistisch eingestellt zu gelten. (epd)