Die katholische Kirche ist dort nicht als Bistum, sondern in der Form eines Apostolischen Vikariats organisiert, zu dem auch Jemen und der Oman gehören. Leiter ist der Schweizer Kapuzinerpater und Bischof Paul Hinder.
Abu Dhabi, Jemen und Oman umfassen ein Gebiet, das der neunfachen Fläche Deutschlands entspricht. Dort leben laut Schätzungen rund 2,2 Millionen Katholiken, fast ausnahmslos Gastarbeiter aus afrikanischen Staaten, Bangladesch, Indien, Pakistan und den Philippinen.
Nach offiziell erhobenen Daten sind 76 % der Gesamtbevölkerung in den arabischen Emiraten Muslime, 9 % sind Christen und 15 % gehören anderen Religionen, vor allem den Hinduismus an.
Zwar gibt es in Kuweit und den Emiraten keine offizielle Anerkennung christlicher Glaubensgemeinschaften, doch wird das gottesdienstliche und religiöse Leben der Christen nicht behindert und die Bischöfe und Priester können ihre geistliche Gewandung in der Öffentlichkeit tragen. Auch dürfen Ikonen, Bibeln und andere religiöse Gegenstände ins Land eingeführt werden.
Aber im muslimisch dominierten Umfeld muss sich das Auftreten der Christen und ihrer Gemeinden stets an Rücksicht und Takt auf die Gefühle der muslimischen Mehrheit orientieren. Es gelten viele der, aus der Scharia abgeleiteten, Regelungen auch im säkularen Rechtswesen. So ist die Konversion vom Islam zum Christentum und jegliche christliche Mission an Muslimen streng verboten. Die Ehe zwischen christlichen Männern und muslimischen Frauen ist nicht erlaubt. Es gibt es keinen christlichen Religionsunterricht an den ausschließlich staatlichen Schulen. (KNA, dpa, DR)