Mit Hugenotten wurden ab etwa 1560 französische Protestanten bezeichnet. Der ursprünglich als Spottbegriff genutzte Name ist möglicherweise eine Verballhornung des frühneuhochdeutschen Begriffs "aignos" ("Eidgenosse"). Dies könnte auf die Verbindungen der französischen Protestanten nach Genf und zu Reformator Johannes Calvin hindeuten.
In einer Zeit großer politischer Gegensätze fanden die Hugenotten unter oppositionell eingestellten Adeligen in Frankreich rasch Anhänger. In der Folge kam es zu den Hugenottenkriegen, die am 23./24. August 1572 in der sogenannten Bartholomäusnacht gipfelten.
In Paris und anderen Städten fanden Schätzungen zufolge landesweit zwischen 5.000 und 15.000 Menschen, meist Hugenotten, den Tod.
Die Lage entspannte sich zeitweilig unter König Heinrich IV. und dem Edikt von Nantes 1598. Nach Heinrichs Tod brach der Religionskrieg 1620 jedoch wieder aus. Mit dem Edikt von Fontainebleau widerrief Ludwig XIV. 1685 das Edikt von Nantes und stellte die Ausübung des protestantisch-reformierten Glaubens unter Strafe.
Rund eine Viertelmillion Hugenotten wanderte daraufhin aus Frankreich aus, mehrere Zehntausend in deutsche Territorien, unter anderem nach Preußen. Bekannte Persönlichkeiten mit hugenottischem Familienhintergrund sind beispielsweise der Dichter Theodor Fontane, der Architekt David Gilly, ein Wegbereiter des Klassizismus, und der CDU-Politiker Thomas de Maiziere, dessen Ahnen Ende des 17. Jahrhunderts ihre französische Heimat verließen. (kna/03.04.2019)