Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944

Gedenktafel bei der Wolfsschanze erinnert an das missglückte Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 / © Norbert Neetz (epd)
Gedenktafel bei der Wolfsschanze erinnert an das missglückte Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 / © Norbert Neetz ( epd )

Am 20. Juli 1944 scheiterte das Attentat auf Adolf Hitler. 

An diesem Tag zündete Claus Graf Schenk von Stauffenberg eine Bombe im "Führerhauptquartier". Der 36-jährige Offizier stellte bei einer Besprechung in Hitlers ostpreußischem Hauptquartier "Wolfsschanze" eine Aktenmappe mit dem Sprengsatz am Kartentisch ab. Die Explosion verletzte die meisten Teilnehmer, doch der Diktator kammit ein paar Kratzern davon.

Der geplante Staatsstreich einer Gruppe von Wehrmachtsoffizieren war der letzte von mehr als 20 Versuchen, Hitler zu töten und den verbrecherischen Krieg und die Gewaltherrschaft in Deutschland von innen her zu beenden. Noch am Abend des 20. Juli wurden Stauffenberg und seine engsten Mitarbeiter im des Berliner Bendlerblocks erschossen.

Die Beteiligten im Hintergrund der Verschwörung stammten aus vielen Schichten der Bevölkerung. Insbesondere gab es vielfältige Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Dort war auch ein Regierungsprogramm ausgearbeitet und die personelle Besetzung einer neuen deutschen Regierung diskutiert worden.

Das gescheiterte Attentat löste eine brutale Terrorwelle aus. Die Spitzen des Widerstands wurden hingerichtet. Viele ihrer Angehörigen, Freunde und Mitstreiter kamen in Sippenhaft. Zahlreiche wählten den Freitod. Die Prozesse vor dem "Volksgerichtshof" dauerten bis zum Zusammenbruch des NS-Regimes. Angesichts der prekären militärischen Lage verstanden die meisten Deutschen den Staatsstreich als Verrat. Unter den im Zusammenhang mit den Umsturzplänen Hingerichteten waren 19 Generäle, 26 Oberste, zwei Botschafter, sieben Diplomaten, ein Minister, drei Staatssekretäre sowie der Chef der Reichskriminalpolizei, mehrere Ober-, Polizei- und Regierungspräsidenten, aber auch Theologen beider Kirchen.

Mehrere andere Versuche, Hitler zu beseitigen, waren zuvor fehl geschlagen: 1943 beispielsweise versuchte der Offizier Henning von Tresckow, Hitler durch eine Sprengladung in dessen Flugzeug zu töten, der Zünder war jedoch defekt. Im November 1939 scheiterte ein Bombenanschlag des Tischlers Johann Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller, weil Hitler den Saal früher als geplant verließ. (Quelle: KNA)