Mohammed ist der Stifter des Islam. Für Muslime ist er der letzte aller Propheten, dem Gott mit dem Koran seine ewige und unverfälschte Botschaft an die Menschheit offenbart hat. Geboren um 570 in Mekka und früh verwaist, wuchs Mohammed bei Verwandten auf. Bei seinen Reisen als Kaufmann kam er mit jüdischen und christlichen Lehren in Berührung. Im Jahr 610, im Alter von etwa 40 Jahren, begannen Mohammeds Verkündigungen, die er als Offenbarungen Gottes durch den Erzengel Gabriel auffasste. Im Zentrum standen ein radikaler Monotheismus, die Mahnung zur Umkehr und die Ankündigung von Lohn und Strafe im Jenseits. Zunächst verspottet, wurde er von seiner polytheistischen Umgebung später angefeindet und bedroht. 622 folgte Mohammed deshalb mit seinen Anhängern einer Einladung der Stadt Yathrib, dem späteren Medina. Die Auswanderung dorthin (Hidschra) ist der Beginn der islamischen Zeitrechnung. In Medina gewann er immer mehr Züge eines politischen Führers. Seine Offenbarungen enthielten jetzt auch detaillierte rechtliche Vorschriften für das Zusammenleben der islamischen Gemeinde und die Beziehung zu Nichtmuslimen. Dabei verhärtete sich seine Haltung zu Juden und Christen, denen er eine Verfälschung der an sie ergangenen Heiligen Schriften vorwarf, etwa die Vergöttlichung Jesu. Nach dem Sieg über Mekka starb Mohammed im Jahr 632. Seine mündlichen Offenbarungen wurden erst später im Koran zusammengefasst. Die Muslime verehren Mohammed als perfekten Menschen und wichtigstes Vorbild, dessen Handlungsweise (sunna) es nachzuahmen gilt. Im Westen wurde er lange als wollüstiger, brutaler Machtmensch und Scharlatan dargestellt. Als Beweis galten seine zahlreichen Ehefrauen, die vielen Feldzüge gegen seine Feinde oder das grausame Vorgehen gegen die Juden in Medina. Im interreligiösen Dialog überwiegt inzwischen eine mildere Beurteilung. (KNA)
Hintergrund: Mohammed
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