Der römische Priester Vinzenz Pallotti, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter der sozialen und geistigen Not seiner Zeit litt, vertrat die Auffassung, dass es die Aufgabe jedes Christen ist, das Evangelium und dessen Geist in jedem Beruf, in jeder Lebenssituation glaubwürdig zu bezeugen. Den religiösen, pastoralen und sozialen Herausforderungen seiner Zeit begegnete er daher mit einer Vision. Er gründete die "Vereinigung des Katholischen Apostolates", deren Ziel die gemeinsame apostolische Wirksamkeit von Frauen und Männern, von Laien und Priestern in der Kirche und für die Gesellschaft sein sollte.
Der Weg der Schwesternschaft beginnt 1838 in der "Pia Casa di Carità" im Borgo Sant’ Agata dei Goti Nr. 8. Eine Cholera-Epidemie in Rom verschärft besonders die Lage der Mädchen, die zum Betteln und zur Prostitution in den Straßen der Stadt ausgesetzt werden. Für sie eröffnet die neu gegründete Vereinigung ein Fürsorgeheim. Die Betreuerinnen der ersten Stunde werden die späteren "Schwestern vom Katholischen Apostolat", auch kurz "Pallottinerinnen" genannt.
Heute sind noch etwa 700 Schwestern in 16 Ländern weltweit tätig, darunter in Missionsgebieten Afrikas und Lateinamerikas. Leitidee ist das Prinzip der Weitergabe der apostolischen Inspiration. Wichtig sind die Achtung vor der Würde des Einzelnen und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit allen, die sich von der Sorge für den Menschen und sein Heil leiten lassen. Im Erzbistum Köln führten die Pallottinerinnen bis vor wenigen Jahren das Vinzenz Pallotti Hospital in Bensberg und in Refrath das Alten- und Pflegeheim St. Josefshaus sowie eine Kindertagesstätte.
Vinzenz Pallotti starb 1850 nach einer Lungenentzündung völlig entkräftet. Während des zweiten Vatikanischen Konzils wurde er von Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen. (DOMRADIO.DE, 03.04.2020)