Gute Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für den seelsorglichen Einsatz eines fremdsprachigen Priesters in einer Pfarrgemeinde und oft auch der Schlüssel zum Erfolg eines solchen Projektes. Daher hat die katholische Kirche mittlerweile spezielle Auswahlkriterien entwickelt. Denn sie ist in Deutschland auf die Weltpriester angewiesen. Wenn sie nicht auf die Geistlichen aus Südamerika, Asien, Afrika und Osteuropa zugreifen würde, wären zahlreiche deutsche Kirchengemeinden ohne Pfarrer.
Im Erzbistum Köln arbeiten derzeit 43 afrikanische Priester. Es gibt verschiedene Einsatzformate, für die verschiedene Voraussetzungen gelten. Eine Urlaubsvertretung kann maximal acht Wochen im Jahr dauern. In einem zwölfmonatigen Sabbatjahr können Kandidaten als Subsidiar mit 50 Prozent Beschäftigungsumfang eingesetzt werden. Auch ein Studium für maximal fünf Jahre ist möglich neben dem Einsatz als Subsidiar mit 50 Prozent Beschäftigungsumfang.
Langzeitformate setzen voraus, das der fremdsprachige Priester die Weiterbildungsmaßnahme Teil I "Priesterlicher Dienst im Erzbistum Köln" durchläuft, das heißt, etwa fünf Jahre als Kaplan zur Aushilfe eingesetzt wird und ein vorgegebenes Sprachlevel erreicht. Danach können geeignete und seitens der Diözese bzw. des Ordens frei gestellte Kandidaten die Weiterbildung für fremdsprachige Priester Teil II "Pastoraler und territorialer Einsatz im Erzbistum Köln" durchlaufen – als Kaplan für weitere acht Jahre und mehr. Davon müssen sie die ersten vier Jahre an der Berufseinführung analog zu den übrigen Diözesanpriester teilnehmen und das Pfarrexamen ablegen. Für ein Sabbatjahr, Studium und den langzeitigen Einsatz gibt es kontingentierte Plätze.