Schweden war 1999 das erste Land, welches durch die Einführung des Sexkaufverbots die Gleichberechtigung der Geschlechter vorangebracht hat. Daher wird dieses gesetzgeberische Modell oft auch schwedisches oder nordisches Modell genannt. Dieses Modell besteht aus drei Bestandteilen: 1) Entkriminalisierung der Prostituierten, 2) Kriminalisierung der Sexkäufer und Betreiber, und 3) Finanzierung von Ausstiegsprogrammen für Prostituierte.
Folgende Länder haben das abolitionistische Modell schon in die Praxis umgesetzt: Schweden, Norwegen, Island, Kanada, Frankreich, Irland, und Israel. In jedem dieser Länder nimmt das Modell eine andere Form ein, daher ist es wichtig zwischen dem Modell und der Umsetzung in einem bestimmten Land zu unterscheiden. Die Gesetzgebung würde in Deutschland sicher anders aussehen als in Schweden oder Frankreich, aber der Grundgedanke bleibt: Prostituierte entkriminalisieren, dafür Sexkäufer und Betreiber kriminalisieren und Ausstiegsprogramme einrichten und finanzieren.
(Quelle: Terre des Femmes)