Die meisten Südafrikaner sind Christen, wobei es viele weitere Kirchen gibt. Mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern ist die afrikaans-sprachige Nederduits Gereformeerde Kerk (NG Kerk, Dutch Reformed Church) die größte Glaubensgemeinschaft. Die Nederduits Gereformeerde Kerk ist die Kirche der weißen Afrikaner sowie eines Großteils der Coloureds, die allerdings der separaten Uniting Reformed Church angehören. Die Ursprünge gehen auf die Konfession der ersten holländischen Siedler im 17ten Jahrhundert zurück.
Rund 1,8 Millionen Südafrikaner sind Mitglieder der Anglican Church, die sich Ende des 18ten Jahrhunderts mit den Britischen Truppen zunächst in der Kapkolonie etablierte und von dort ausbreitete. Die Anglikaner standen der Apartheid stets kritisch gegenüber. Der Kapstädter Erzbischof Desmond Tutu war zudem in den 80er Jahren einer der prominentesten Anti-Apartheid Aktivisten.
Zu den etablierten Kirchen in Südafrika zählen außerdem die Römisch-Katholische Kirche, die Evangelisch-Methodistische Kirche sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche, die im wesentlichen auf die Kapregion konzentriert ist.Die Mehrheit der Christen in Südafrika gehört jedoch einer der sogenannten "Unabhängigen Schwarzen Kirchen" an, von denen es mehrere Tausend gibt. Sie haben einerseits Wurzeln in den christlich-protestantischen Kirchen, integrieren jedoch traditionell-afrikanische Glaubensvorstellungen wie zum Beispiel den Ahnenkult in die religiöse Praxis. Die größte dieser unabhängigen schwarzen Kirchen in Südafrika ist die Zion Christian Church, die zu Beginn des 20ten Jahrhunderts von schwarzen Missionaren aus den USA gegründet wurde.
Südafrika hat eine einflussreiche jüdische und eine Hindu Gemeinde in Durban. Vorwiegend am Kap leben zudem rund 350.000 Muslime. (Quelle: suedafrika.net)