Erziehungsstellen

Glückliche Kinder / © ESB Professional (shutterstock)

Eine Erziehungsstelle können Familien, Paare oder Einzelpersonen mit einer pädagogischen Ausbildung sein. Bei der Kinder und Jugendpädagogischen Einrichtung der Stadt Köln – kurz kidS – gibt es 40 solcher verfügbaren Plätze, allerdings ist der Bedarf weitaus höher. Denn immer wieder können Kinder nicht in der eigenen Familie betreut oder versorgt werden, weil das Kindeswohl gefährdet ist. Solche Kinder bedürfen aufgrund besonderer Problematiken einer gezielten fachlichen Betreuung und intensiver Zuwendung in einem familiären Umfeld außerhalb der eigenen Familie. Daher ist das Jugendamt darauf angewiesen, Familien zu finden, die sich eine solche Aufgabe zutrauen, aber auch den professionellen Hintergrund mitbringen.

Meistens entscheiden die Ämter oder das Familiengericht, ob ein Kind besser in der Obhut anderer aufgehoben ist; mitunter entscheiden auch die Eltern selbst. Die Aufnahme eines Kindes, das aus unterschiedlichen Gründen nicht bei den leiblichen Eltern leben kann, stellt oft auch eine große Herausforderung für die Erziehungsstelleneltern dar. Wie reagieren die eigenen Kinder auf das Pflegekind? Wie klappen die Treffen mit den leiblichen Eltern, die während der ganzen Zeit das Recht haben, ihre Kinder zu sehen? Wie lebt sich das Kind in der Familie ein? Wie kommt das Kind mit dem Leben "mit zwei Familien" zurecht?

Der Fachdienst bei kidS prüft die potenzielle Pflegefamilie in einem Bewerberverfahren und begleitet das Kind und die Pflegefamilie während der Zeit des Pflegeverhältnisses, das bis zur Volljährigkeit des angenommenen Kindes andauern kann. Mit Fortbildungen und intensiver Fachberatung, Hausbesuchen sowie Kinder- und Familientagen werden die Pflegeeltern bei ihrer neuen Aufgaben unterstützt: Es gibt Tipps für den Alltag, pädagogische Ratschläge, rechtliche Hinweise und Hilfestellungen beim Umgang mit den leiblichen Eltern.

Kontaktaufnahme für Interessenten an einer Erziehungsstelle möglich unter 0221/221-29690.

(Quelle: Domradio.de, 25.12.2020)