Zum 76. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen im April 1945 haben am Sonntagvormittag Gedenkveranstaltungen begonnen. In Ravensbrück erinnerte am Vormittag Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) an NS-Opfer und Überlebende. "Die Schicksale
aller Verfolgten, Gequälten und Ermordeten bleiben unvergessen, sie zeugen unmittelbar von Unmenschlichkeit, Terror, Krieg, Gewaltherrschaft und Mord", sagte die Grünen-Politikerin. Lager wie Ravensbrück stünden für "schlimmste Zerstörungen der Individualität".
Neben Nonnemacher nahmen auch die Präsidentin des Internationalen Ravensbrück Komitees, Ambra Laurenzi, der Fürstenberger Bürgermeister Robert Philipp, die Schriftstellerin Mirna Funk und Gedenkstättenleiterin Andrea Genest an der Gedenkveranstaltung teil. Diese fand wegen der Pandemie-Situation auch in diesem Jahr nur im kleinsten Kreis ohne Publikum statt und wurde im Internet übertragen. Im Anschluss an das "Ravensbrücker Vaterunser" und das jüdische Totengebet "Kaddisch" wurden Kränze niedergelegt.
In der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg wurden am Nachmittag neben Stiftungsdirektor Axel Drecoll auch Bundesaußenminister Heiko Maas und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (beide SPD) sowie der Generalsekretär des Internationalen Sachsenhausen Komitees, Dik de Boef, erwartet. Dort sollte auch eine Videobotschaft von Klaus Reichmuth gezeigt werden, der 1942 als Jugendlicher für mehrere Monate im KZ Sachsenhausen inhaftiert war. (epd, 18.4.21)