Immer wieder erleben die Rettungskräfe der Johanniter, dass ihre Arbeit durch Schaulustige behindert wird. Die Verbreitung von Smartphones und die Veröffentlichungsmöglichkeiten in den Sozialen Medien haben die Problematik noch verschärft.
Die Johanniter greifen die Idee der Agentur Scholz & Friends auf und setzen diese derzeit in einem Pilot-Projekt um. Ziel ist es, Aufmerksamkeit für das brisante Thema "Gaffen am Unfallort" zu schaffen. Durch eine innovative digitale Idee auf Basis der QR-Code-Technologie, das an Rettungfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Retter angebracht werden kann, sollen Schaulustige, die mit ihrem Smartphone das Geschehen festhalten wollen, davon abgehalten werden. Er löst auf dem Handy der Fotografierenden den automatischen Warnhinweis "Gaffen tötet!" aus. So soll Gaffern ihre Tat unmittelbar bewusst gemacht werden.
Gaffen ist kein Kavaliersdelikt. Seit dem 1. Januar 2021 gilt laut § 201a des Strafgesetzbuches, dass das Fotografieren oder Filmen eines Unfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belangt werden kann.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist eine der großen Rettungsdienstorganisationen in Deutschland. Mehr als 740.000 Notfalleinsätze absolvierten die Johanniter im Jahr 2020. Mehr als 350.000 Patienten wurden 2020 durch Krankentransporte befördert. Bundesweit sind die Johanniter in 289 Rettungswachen aktiv.
(Quelle: Johanniter-Unfall-Hilfe)