Ruth Klüger wurde am 30. Oktober 1931 als Tochter jüdischer Eltern in Wien geboren. Als sie zwölf Jahre alt war, wurde sie mit ihrer Mutter in das NS-Konzentrationslager Theresienstadt, später nach Auschwitz-Birkenau und in das Arbeitslager Christianstadt, ein Außenlager des Konzentrationslagers Groß-Rosen, deportiert. Auf einem sogenannten Todesmarsch am Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Klüger gemeinsam mit ihrer Mutter und einer Pflegeschwester nach Niederbayern fliehen. Ihren Vater ermordeten die Nationalsozialisten in Auschwitz.
Nach ihrem Studium arbeitete Klüger als Professorin für deutsche Literatur an den US-amerikanischen Universitäten von Cleveland, Kansas und Virginia. Bis zu ihrer Emeritierung lehrte sie an der Princeton University und der University of California in Irvine. Ende der 1980er Jahre arbeitete sie als Lessing- und Kleistspezialistin an der Georg-August-Universität Göttingen.
Klügers Erinnerungsbuch "weiter leben. Eine Jugend" erschien 1992. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderen im Jahr 2008 das Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland. (KNA)