Sigitas Tamkevičius ist zur Symbolfigur der litauischen Kirche und den litauischen Widerstand gegen das Sowjetregime geworden. Der 1938 geborene Jesuitenpater Sigitas Tamkevičius SJ wurde außergewöhnlich intensiv vom sowjetischen Regime verfolgt. Insgesamt fünf Jahre verbrachte Tamkevičius in Gulags "wegen antisowjetischer Agitation und Taten", wie es hieß.
Der Geistliche war Begründer und Chefredakteur der "Lietuvos Katalikų Bažnyčios Kronika" (Chronik der katholischen Kirche in Litauen), einer Dreimonatsschrift, die zwischen 1972 und 1989 die Verfolgungen der Kirche durch die Sowjetmacht dokumentierte und den Westen über Menschenrechtsverletzungen aufklärte. Von 1996 bis 2015 war er Erzbischof von Kaunas und lange Jahre Vorsitzender der litauischen Bischofskonferenz.
(Markus Nowak)