Der frühere Trierer Weihbischof und Chef des Entwicklungshilfswerks Misereor, Leo Schwarz, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 87 Jahren in Trier, wie das Bistum mitteilte. Kirchenvertreter würdigten den Geistlichen als engagierten Kämpfer gegen Armut und Ausbeutung.
Mit Trauer reagierte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, dessen Geistlicher Assistent Schwarz von 1995 bis 2001 war: "Für mich war Leo Schwarz die Glaubwürdigkeit in Person, durch seine Bescheidenheit im Lebensstil und Auftreten, in der Klarheit seines Sprechens und seines Zeugnisses und in der Entschiedenheit seines Auftretens für die Armen dieser Welt. Leo Schwarz ist für mich ein Heiliger unserer Zeit."
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hob den "Blick auf die Armen" und den "Einsatz für Frieden und Verständigung" des Weihbischofs hervor. "Er gab denen Orientierung, Halt, Verständnis und Zuneigung, die diese am meisten brauchten."
Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel sprach ebenfalls Dank aus für den "unermüdlichen Einsatz zugunsten der ärmsten und verletzlichsten Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika." Schwarz war von 1974 bis 1982 Stellvertreter und später Hauptgeschäftsführer des Entwicklungshilfswerks. Das 1993 gegründete Osteuropa-Hilfswerk Renovabis nannte Schwarz einen seiner "prägenden Gründerväter". "Ihm ging es mit klarer, unüberhörbarer Stimme um die Erneuerung von Kirche und Welt 'mit' den - und eben nicht bloß 'für' die - Menschen im Osten Europas", sagte Hauptgeschäftsführer Christian Hartl.
"Durch den Tod von Weihbischof Leo Schwarz verlieren wir einen kraftvollen Zeugen des Evangeliums und einen unermüdlichen Anwalt für die Armen und Kleinen weltweit", heißt es in einer Würdigung des Trierer Bischofs Stephan Ackermann. Noch bis zwei Tage vor seinem Tod habe Schwarz "mit wachem Interesse und mit innerer Anteilnahme am Leben des Bistums und der Kirche insgesamt teilnehmen können". (kna/Stand 26.11.2018)