Bin in der Spielverlängerung

 (DR)

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn sieht eine neue "Qualität der Ökumene". Das gemeinsame christliche Zeugnis trete gegenüber den Verschiedenheiten der einzelnen Kirchen immer stärker in den Vordergrund, sagte Schönborn (Dienstagabend) beim traditionellen Ökumenischen Empfang in Wien. Seiner Einladung folgten führende Vertreter der christlichen Kirchen in Österreich, etwa aus der Orthodoxie und der evangelischen Kirche.

Schönborn berichtete am Vorabend seines 75. Geburtstags auch über seine schwere Erkrankung im Dezember, die nun überstanden sei. In Analogie zum Fußball sprach der Kardinal von einer "Spielverlängerung". Er sehe diese Verlängerung als "Auftrag, die geschenkte Zeit dem Herrn zur Verfügung zu stellen und in der Gemeinschaft des Glaubens und in der Liebe zu allen Menschen das Evangelium zu bezeugen".

Schönborn erläuterte auch sein Verständnis von Ökumene. Diese gleiche einem Rad mit vielen Speichen, die für die verschiedenen Kirchen stünden und dessen Mitte Christus sei. Von daher sei das Ziel der Ökumene klar: "Je näher wir Jesus Christus, unserer Mitte, sind, desto näher sind wir einander." (KNA / 22.01.2020)