Herbert Leuninger, Mitbegründer und langjähriger Sprecher der Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge Pro Asyl, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 87 Jahren in Limburg, wie Pro Asyl am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Leuninger habe sein Leben der Verteidigung von Flüchtlings- und Menschenrechten gewidmet und gegen einen "Kahlschlag des Asylrechts in Deutschland" gekämpft, betonte die Flüchtlingsorganisation. "Wir trauern um einen großen Menschen und unersetzbaren Mitstreiter für die Rechte Schutzsuchender."
Leuninger war katholischer Priester und arbeitete als Migrationsreferent des Bistums Limburg. 1986 gehörte er zu den Gründern von Pro Asyl und wurde der erste Sprecher der Organisation. Von 1994 bis 1998 war er Europa-Referent der Arbeitsgemeinschaft. Das Land Hessen verlieh ihm mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille die höchste Auszeichnung, die es zu vergeben hat. Geehrt wurde er auch mit dem Walter-und-Marianne-Dirks-Preis.
Auch die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus würdigte die Verdienste des Pfarrers. "Herbert Leuninger hat wie wenig andere die Arbeit für Migranten und Flüchtlinge und gegen Rassismus in Deutschland geprägt", hieß es. Er habe sich seit 25 Jahren für die Internationalen Wochen gegen Rassismus eingesetzt und sei Gründungsstifter der Stiftung gegen Rassismus gewesen. Seit 1975 habe er sich auch für den Tag des ausländischen Mitbürgers engagiert, der sich später zur Interkulturellen Woche entwickelte. (KNA / 29.07.2020)