Der 57-jährige Theologieprofessor Reiner Knieling wuchs im bayerischen Landkreis Hof in einem kirchlichen Umfeld auf. Einer seiner Großväter war Organist und auch seine Eltern engagierten sich in der Kirche. Prägend war für ihn 1982 ein dreimonatiges Praktikum "Äußere Mission" in Südostasien, für das er in Indonesien, Nordsumatra und Singapur war. Deswegen kauft er nur noch fair gehandelten Kaffee, setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein und ist im Bereich Mikrokreditwesen engagiert. Mit 17 hatte er zuvor schon einen Verkaufsstand mit Tee, Jutetaschen und Strohsternen aus der damals sogenannten Dritten Welt organisiert.
Ursprünglich wollte Knieling Medizin studieren, entschied sich dann aber doch für das Theologiestudium. 1997 promovierte er an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. 2006 habilitierte er an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, wo er weiterhin außerplanmäßiger Professor für Praktische Theologie ist.
Seit 2011 ist Knieling auch Leiter des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschland (VELKD) bei Erfurt. Zusammen mit seinem Team begleitet er unter anderem Leitungsgremien wie Presbyterien von Kirchengemeinden bei ihrer Entscheidungsfindung.
Der Theologe hat drei erwachsene Kinder. Er ist in zweiter Ehe mit Isabell Hartmann verheiratet, mit der er im Gemeindekolleg arbeitet und auch Bücher geschrieben hat. (epd / 08.01.2021)