Zahlen zur Organspende

 (DR)

Als Folge des Skandals in der Transplantationsmedizin ist die Zahl der Organspenden in Deutschland im vergangenen Jahr dramatisch zurückgegangen. 2012 sank die Zahl der Spender gegenüber dem Vorjahr von 1.200 auf 1.046. Das war ein Rückgang von 12,8 Prozent und bedeutet den tiefsten Stand seit 2002.

Die Zahl der gespendeten Organe ging von 3.917 auf 3.508 zurück. Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner sank von 14,7 Prozent im Jahr 2011 auf 12,8 Prozent im Vorjahr. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich weiterhin im unteren Drittel.

Bundesweit gibt es etwa 1.400 Krankenhäuser mit Intensivstation, in denen eine Organspende möglich ist. Die Übertragung der Organe erfolgt in den bundesweit etwa 50 Transplantationszentren. Laut Umfragen stehen rund 75 Prozent der Bundesbürger der Organspende positiv gegenüber. Angesichts der aktuellen Skandale scheint dieser Wert jedoch zu sinken. Hinzu kommt, dass nur etwa 20 Prozent ihre Entscheidung nach eigenen Angaben in einem Organspendeausweis festgehalten haben. In den Krankenhäusern entscheiden in neun von zehn Fällen die Angehörigen über eine Organspende, weil der Verstorbene seine Entscheidung nicht mitgeteilt oder dokumentiert hat.

Derzeit werden laut DSO jeden Tag durchschnittlich 11 Organe übertragen; gleichzeitig sterben drei Menschen pro Tag, die auf der Warteliste für ein Organ stehen. Dort finden sich derzeit rund 12.000 potenzielle Organempfänger.

(kna)