Flüchtlinge in Hellersdorf

 (DR)

Seit Wochen hetzen Rechtsextreme gegen eine Notunterkunft für Asylbewerber im Osten von Berlin. Am Montag haben die ersten Flüchtlinge die Räume in der früheren Max-Reinhardt-Oberschule in Hellersdorf bezogen. Seitdem ist die Lage angespannt. Bald sollen hier 200 Menschen vor allem aus Syrien und Afghanistan leben.

Bundesweit nimmt die Zahl der Asylsuchenden stark zu. In den ersten sieben Monaten 2013 stellten laut Bundesinnenministerium 52.754 Menschen erstmals einen Asylantrag - 90 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Viele kommen aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

Ende Juli hatte das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales mitgeteilt, dass alle 30 Unterkünfte in der Hauptstadt überfüllt seien - daher sei das neue Heim in Hellersdorf nötig. Nicht nur in Berlin sind die Unterkünfte für Flüchtlinge randvoll. Ähnliches ist zum Beispiel auch aus Sachsen, Thüringen und Hamburg zu hören. Teilweise mussten dort schon Zelte für Flüchtlinge aufgestellt werden.

Bundesweit sehen viele Menschen ein Problem darin, dass - nicht nur in Berlin - Flüchtlinge in Sammelunterkünften wohnen. Politiker und Demonstranten wollen, dass sie "dezentral", also in Wohnungen, unterkommen.

Berlins Sozialsenator Mario Czaja (CDU) hat jedoch angekündigt, dass weitere Menschen in das Hellersdorfer Heim ziehen sollen, die Belegung werde nicht gestoppt. Laut Berliner Flüchtlingsrat haben bisher mindestens sechs Bewohner aus Furcht vor dem Geschehen draußen das Haus schon wieder verlassen. (dpa)