Eine Stadt namens "Gliwice"

 (DR)

Gliwice (Gleiwitz) ist eine Großstadt im Süden Polens. Die Geschichte der Stadt mit heute rund 200.000 Einwohnern reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert. Ab den 1920er Jahren gehörte Gliwice zu den wenigen Städten, die nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich verblieben; es wurde zur Grenzstadt. Im Stadtteil Szobiszowice stehen die Überreste einer 1925 errichteten Rundfunksendeanlage.

Auf diesen Sender inszenierten am 31. August 1939 SS-Angehörige, als polnische Freischärler verkleidet, einen Überfall. Die Episode gehörte zu einer Reihe von Vorfällen, die Adolf Hitler als Vorwand für den von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg dienten. Der Krieg begann am 1. September 1939 um 4.45 Uhr mit dem Angriff auf Polen.

Der Sender Gleiwitz überstand die Kämpfe weitgehend unversehrt und wurde noch bis Mitte der 1950er Jahre betrieben. Der 118 Meter hohe Sendeturm aus Lärchenholz ist laut Internet-Angaben der höchste noch erhaltene Holzturm der Welt. Seit 2005 befindet sich ein Museum auf dem Areal.

(kna)