Nach Angaben der griechischen Küstenwache sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres 17.639 Flüchtlinge aus der Türkei nach Griechenland gekommen. 2013 waren im gleichen Zeitraum 10.508 Migranten aufgegriffen worden. Bis zum Jahresende rechnet Athen mit mehr als 31.000 Flüchtlingen. Griechenland brauche dringend mehr Hilfe seitens der anderen europäischen Staaten, erklärte die griechische Regierung Anfang September.
"Wir sind in die Gefahrenzone eingetreten", in der Griechenland der Lage nicht mehr Herr werden könnte, sagte der griechische Minister für Handelsschifffahrt, Miltiadis Varvitsiotis. Die Lage in den Aufnahmelagern sei dramatisch. Sie seien restlos überfüllt.
Normalerweise schickt Deutschland Anträge von Asylbewerbern in den EU-Staat zurück, in dem der Flüchtling nachweislich als erstes nach Europa eingereist ist. Ausnahme ist Griechenland. Wegen der schlechten Situation für Asylbewerber "überstellt" Deutschland momentan niemanden in den südeuropäischen Staat.
Griechenland benötigt nach Angaben der Regierung zusätzlich rund 65 Millionen Euro nur für die Kosten der Grenzenüberwachung, hieß es. Bisher habe das Land dafür in den vergangenen zwei Jahren insgesamt etwa 140 Millionen Euro von der EU erhalten.
(dpa)