Steigende Asylanträge

 (DR)

Seit Jahresbeginn haben mehr als 130.000 Menschen in Deutschland Asyl beantragt und damit mehr als im gesamten Jahr 2013. Laut Bundesinnenministerium stellten von Januar bis September 136.039 Menschen einen Asylantrag. Zu den Hauptherkunftsländern gehörten die Krisenstaaten Syrien, Afghanistan und Irak, aber auch die Balkanstaaten Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina.

Allein im September baten rund 19.000 Schutzsuchende um Asyl in Deutschland - 38,5 Prozent mehr als im September 2013. Im vergangenen Jahr hatten insgesamt rund 127.000 Menschen einen solchen Antrag gestellt.

Die Zahl der Asylbewerber steigt seit Monaten kontinuierlich. In vielen Städten und Gemeinden in Deutschland gibt es Probleme bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen. Über die aktuelle Situation beraten am Freitag auch die Innenminister von Bund und Ländern bei einer Sonderkonferenz in Berlin.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat einen Notfallplan für die Unterbringung von Flüchtlingen in der kalten Jahreszeit angekündigt. "Ich glaube, dass wir den Scheitelpunkt der Fluchtbewegung noch nicht erreicht haben", sagte Seehofer am Mittwoch in München. Er glaube auch, dass das Thema die Politik noch jahrelang beschäftigen werde. Wesentlicher Bestandteil des Notfallplans soll die Bereitstellung zusätzlicher Unterkünfte sein - auch behelfsmäßiger. In München wird derzeit bereits überlegt, ob nicht ein Oktoberfestzelt oder das Olympiastadion für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden könnten. Die Stadt München hatte am Montag einen Aufnahmestopp für die völlig überfüllte Erstaufnahme in der Bayernkaserne verhängt, nachdem einige Menschen teils unter freiem Himmel geschlafen hatten.

(dpa)