Der Franziskaner-Orden in der Türkei

 (DR)

In der türkischen Stadt Smirne (Izmir) eröffnet der Franziskanerorden nun eine neue Ordensgemeinschaft. Diese soll die bereits existierende Ordensgemeinschaft in Istanbul unterstützen. Die erste internationale Ordensgemeinschaft in der Türkei wurde von dem deutschen Pater Hermann Schalück angeregt, der als Generaloberer des Ordens Bartolämus I. besuchte und in Absprache mit ihm 1995 die erste internationale Ordensgemeinschaft auf den Weg brachte. In den darauf folgenden Jahren wurde die erste Ordensgemeinschaft in Istanbul gegründet, die sich vor allem für die Ökumene und den internationalen Dialog einsetzt. Nach zwölf Jahren entsteht nun die zweite Ordensgemeinschaft im Land.

"Die Verkündigung des Evangeliums”, so die Franziskaner in Istanbul, “geschieht vor allem über den ökumenischen und interreliigösen Dialog. In diesem Rahmen finden die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, die Besuche bei den muslimischen Brüdern im Ramadan und ein Fortbildungskurs zu ökumenischen und interreligiösen Themen statt, der dieses Jahr bereits zum 16. Mal organisiert wird. Außerdem gibt es ein interreligiöses Gebet im Geiste von Assisi und andere Aktivitäten".

Der Franziskaner-Orden wurde um 1209 von Franz von Assisi gegründet. Er ist nach eigenen Angaben mit 14.000 Mitgliedern nach den Jesuiten die zweitgrößte Bruderschaft der Welt. In Deutschland leben knapp 350 Brüder. 2010 schlossen sich die bis dahin eigenständigen Provinzen Bavaria, Colonia, Saxonia und Thuringia zur "Deutschen Franziskanerprovinz von der heiligen Elisabeth" zusammen.

Ihren Lebensunterhalt verdienen die katholischen Franziskaner als Priester, als Pädagogen oder in sozialen und handwerklichen Berufen. Zu erkennen sind sie am weißen Strick um ihre meist braune Kutte. Die drei Knoten stehen für die Gelübde Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. (Quellen: dpa/Fides)