Papst: Altsein heißt nicht "Die Ruder einziehen"

 (DR)

Papst Franziskus hat eine mangelnde Wertschätzung des Alters kritisiert. Die heutige Gesellschaft sei "moralisch und geistlich" nicht in der Lage, diesem Lebensabschnitt "seinen vollen Wert beizumessen", sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Es müsse deutlich werden, dass auch das Alter eine Gnade und Berufung Gottes sei und nicht die Zeit, "die Ruder einzuziehen". Zugleich forderte er eine eigene "Spiritualität für alte Menschen", die heute über viel mehr freie Zeit verfügten als früher. Das Gebet alter Menschen sei ein "großes Geschenk für die Kirche" und eine "Weisheits-Spritze" für die gesamte, oft zu beschäftigte Gesellschaft, so der Papst.

Franziskus verwies auf das Vorbild von Benedikt XVI.: "Schauen wir auf Benedikt XVI., der sich entschieden hat, seinen letzten Lebensabschnitt im Gebet und im Hören auf Gott zu verbringen. Wie schön ist das." Weiter sagte der Papst, alte Menschen könnten ein Vorbild für die junge Generation sein. Sie könnten diese lehren, dass Geben mehr Freude bereitet als das Nehmen und nicht zu selbstverliebt zu sein. Ferner könnten sie sich für die Belange der jungen Leute einsetzen. (KNA)