Sepp Blatter, der Fußball und die Religion

 (DR)

FIFA-Chef Sepp Blatter hält den Fußball-Weltverband für einflussreicher als jede Religion. "Die FIFA ist durch die positiven Emotionen, die der Fußball auslöst, einflussreicher als jedes Land der Erde und jede Religion", sagte er in einem Interview der Schweizer "Sonntags-Zeitung". "Wir bewegen Massen. Das wollen wir nutzen, um mehr Frieden, Gerechtigkeit und Gesundheit auf der Welt zu schaffen", fügte der Verbands-Chef hinzu. "Das ist meine Mission." Der Fußball baue Brücken und helfe, Feindbilder abzubauen.

Sich selbst bezeichnete der 79-Jährige als einen "sehr gläubigen Menschen". "Ich glaube an Gott. Und ich glaube an mich selbst", betonte er. Mit Blick auf Treffen mit Papst Franziskus und Wladimir Putin sagte Blatter, das Kirchenoberhaupt sei "eine Lichtgestalt, die mich beeindruckt". Doch auch der russische Präsident werde oft zu Unrecht kritisiert.

Blatter versprach, nach einer Wiederwahl alles zu tun, um die Glaubwürdigkeit der FIFA zu erhöhen. Einen Boykott der Weltmeisterschaft 2018 in Russland lehnte er als kontraproduktiv ab. "Es ist ein Fehler, wenn man Russland isoliert." Eine WM sei friedensfördernd. (epd)