Nach den erneuten gewalttätigen Ausschreitungen in der Nähe einer Asylunterkunft im sächsischen Heidenau ist es bis zum Montagmorgen ruhig geblieben. Das sagte ein Polizeisprecher in Dresden. Am Sonntagabend hatte es Auseinandersetzungen zwischen linken Gruppen und Rechten gegeben. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein, um die Gruppen zu trennen. Ein Polizeisprecher sprach am Montagmorgen von zwei verletzten Polizisten. Außerdem gab es nach seinen Angaben einen Verletzten, der von Linken angegriffen wurde.
Bei nächtlichen Krawallen von Rechtsextremisten und Rassisten waren seit Freitag mehr als 30 Polizisten verletzt worden. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) will die Flüchtlings-Notunterkunft am Montagvormittag besuchen.
Der bisherige Bischof von Dresden-Meißen, Erzbischof Heiner Koch, sagte am Samstag: "Dass Steine und Brandsätze fliegen und Flüchtlinge nur über Umwege erst um Mitternacht bei uns ihre Unterkunft erreichen können, zeigt, dass wir menschlich mitten in der Nacht angekommen sind." Er habe Verständnis für manche Anfrage an die gegenwärtige Flüchtlingspolitik, aber das unsolidarische Verhalten Europas sei "eine Zumutung", so der neue Berliner Erzbischof. (dpa/KNA)