Welternährungstag

 (DR)

Zum Welternährungstag fordern Hilfswerke einen verstärkten Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und gegen Hunger. Das Hilfswerk Misereor hatte kürzlich auf einen Aktionsplan der Bundesregierung gegen Lebensmittelvergeudung gedrungen. Dafür sollten verbindliche Ziele vorgegeben werden, um bis 2020 entlang der gesamten Produktionskette 50 Prozent weniger Nahrungsmittel zu verlieren. Das katholische Hilfswerk teilte mit, dass weltweit jedes Jahr ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen werde, während Millionen Menschen hungerten. Allein in Deutschland landeten jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Nahrung im Müll.

Etwa 795 Millionen Menschen weltweit hungern oder leiden an Unterernährung. Mehr als jedes vierte Kind auf der Welt leidet demnach unter chronischer Unterernährung und neun Prozent aller Kinder sind akut unterernährt. Eine der Hauptursachen für den weltweitern Hunger sind bewaffnete Konflikte.

Zugleich macht der Welthungerindex die Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers deutlich. Seit dem Jahr 2000 sei die Zahl der Menschen, die deutlich zu wenig Essen haben, um mehr als ein Viertel (27 Prozent) zurückgegangenen. So konnten 17 Länder ihren Hungerwert um mindestens 50 Prozent reduzieren, darunter Brasilien, Kirgistan, Peru und Kroatien. Auch in früheren Bürgerkriegsländern wie Angola, Äthiopien und Ruanda habe sich die Ernährungslage durch große Anstrengungen verbessert.

"Konflikte wie in Syrien, dem Irak oder dem Südsudan sind die größten Hungertreiber", sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. Derzeit seien schätzungsweise 172 Millionen Menschen von bewaffneten Konflikten betroffen. Nur wenn es gelinge, die Ursachen für Konflikte und Kriege zu beseitigen, könne der Hunger langfristig besiegt werden. (epd, KNA)