Die bayerischen katholischen Bischöfe beobachten mit Sorge eine zunehmende Polarisierung in der Diskussion über Flüchtlinge. Die Gesellschaft benötige "eine differenzierte und ehrliche Debatte, wie sie die Integrationsleistung erbringen will, wie viele Menschen in unserem Land aufgenommen werden können, welche Folgen dies für Wirtschaft und soziale Sicherungssysteme haben könnte", erklärte die Freisinger Bischofskonferenz am Donnerstag nach ihrer Herbstvollversammlung. Die politisch Verantwortlichen müssten sich dieser Frage gemeinsam konstruktiv stellen.
"Verbal runterkommen"
Der Vorsitzende der Konferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, nannte "täglich neu entfesselten Streit, Aufgeregtheiten und das ständige Entwerfen von Worst-Case-Szenarien nicht so hilfreich".
Gerade von einer großen Koalition erwarte er, dass die wichtigsten Verantwortlichen gemeinsam eine Linie festlegten. Alle Beteiligten sollten "verbal runterkommen". Statt in einer Art Pingpongspiel öffentlich nach Schuldigen für manches Problem zu suchen, müsse gemeinsam an den Problemen gearbeitet werden. Dazu müssten auch die Folgen des eigenen Handelns abgeschätzt werden, allerdings nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Flüchtlinge selbst.
(Querlle: KNA)